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Zaumzeug

Kandarenzäumung

Kandarenzäumung
Der Kandarenzaum besteht aus einem englischen Reithalfter, und zwei Backenstücken, an welchen zwei verschiedene Gebisse befestigt werden. Bei einer Kandarenzäumung wird ein Gebiss mit Hebelwirkung- die Kandare- mit einem Gebiss ohne Hebelwirkung -eine einfach gebrochene, schmale Wasser- oder Olivenkopftrense-, welche als Unterlegtrense bezeichnet wird, kombiniert. Die Unterlegtrense liegt (wie der Name sagt) im Pferdemaul unterhalb der Kandare in den Laden. Die Kandare wird so verschnallt, dass sie in etwa in der Kinngrube zu liegen kommt. In die Oberbäume der Kandare wird eine Kinnkette eingehängt, welche aus rechtsdrehend miteinander verknüpften Ringen hergestellt ist und unterhalb des Maules in der Kinngrube verläuft. Beim Einhängen der Kinnkette muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kinnkettenhaken nach außen hin geöffnet sind und dass die Kette nicht verdreht ist oder zu eng sitzt. In der Mitte der Kette ist der sogenannte Scherriemenring eingefügt. Zusammen mit den beiden Scherriemenlöchern rechts und links in den Anzügen der Kandare hält er den Scherriemen, welcher für eine Fixierung der Lage der Kinnkette eingesetzt werden kann. Die Backenstücke des Kandarenzaums werden  in die Oberbäume eingeschnallt und die Zügel kommen in die Zügelringe am unteren Ende der Anzüge. Die Kandare sollte so verschnallt werden, dass sie mit dem Pferdemaul einen Winkel von etwa 45° bildet. Bei einem größeren Winkel ist die Wirkung der Kandare deutlich herabgesetzt, wohingegen kleinere Winkel die Kandare zu scharf machen (man sagt, die Kandare "strotzt").
Jedes der beiden Gebisse ist mit einem Paar Zügel verbunden, wobei die Kandarenzügel immer ein wenig dünner sind als die Zügel der Unterlegtrense, um einer Verwechslung vorzubeugen. Der Reiter hat nun zum einen über die Trense eine Einwirkung auf die Laden des Pferdes. Zum anderen kann über die Kandare auf weitere Punkte des Pferdekopfes Druck ausgeübt werden: über die Wölbung des Kandarengebisses auf den Gaumen, weiterhin bewirkt eine Zügelannahme über die Oberbäume und die Kinnkette der Kandare eine Einwirkung auf Nacken bzw. Kinn des Pferdes. Durch diese verstärkte Möglichkeit der Einwirkung kann eine höhere Beizäumung des Pferdes erzielt werden.
Diese scharfe Zäumung darf erst bei fortgeschrittenen Reitern und gut ausgebildeten Pferden zum Einsatz kommen, wenn eine Reitweise mit feinen Hilfen und feiner Hand erfordert und auch beherrscht wird . Generell ist dies in etwa ab einem Ausbildungsstand von L-Lektionen der Fall.

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